Das zoom-in Festival für improvisierte Musik feiert seine zehnte Ausgabe mit einem breitgefächerten und kontrastreichen Programm. In sieben Konzerten präsentieren nationale und internationale Künstler die verschiedensten Spielarten improvisierter Musik.

Die Eröffnung der Jubiläumsausgabe am Freitag steht zum Einen im Zeichen der menschlichen Stimme. Erst wird der renommierte deutsche Komponist, Sänger und Performer Christian Kesten ein neues Werk für Solo-Stimme vorstellen und dabei das menschliche Stimmorgan in ungeahnter Weise zum Klingen bringen. Danach tritt das junge Berner Vokalensemble »Suppléments musicaux« auf. Es entwickelt unter der Anleitung der Sängerin und Künstlerin Dorothea Schürch eine Sprech-Performance für das Berner Münster. Im Anschluss an diese Vokal-Performances wird der Japaner Takuro Mizuta Lippit (alias DJ SNIFF) mit seinen Turntables einheizen. Als ehemaliger Leiter des »Studio for Electro-Instrumental Music« in Amsterdam war und ist er an den neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der elektronischen Musik beteiligt.

Am Samstag stehen sich zwei besondere Paare gegenüber. Einerseits das einmalige Duo Konzert von Zsolt Sörés und Franz Hautzinger, das den Abend eröffnet. Hier treffen sich ein ungarischer Musiker und Publizist, der seine elektronischen Sounds mit den Klängen einer Viola vermischt und ein österreichischer Trompeter, der durch einen konsequenten Reduktionismus neue Klangwelten mit seinem Instrument erschafft. Zum anderen wären da der Gitarrist Andy Moor, Mitglied der legendären Post-Punk-Gruppe »The Ex«, im Duett mit dem englischen Saxofonisten John Butcher, einem Wegbereiter der improvisierten Musik. Dazwischen wird der junge Schweizer Komponist Antoine Chessex ein neues Werk für Saxophon und Tonband, das ebenfalls auf den Raum des Berner Münsters zugeschnitten ist, zur Aufführung bringen.

Für den Abschluss des Festivals am Sonntag gibt sich der grosse deutsche Jazzmusiker Peter Brötzmann die Ehre. Er wird seit seinem legendären Album »Machine Gun« zu den einflussreichsten Musikern seiner Generation gezählt und hat den Free-Jazz bedeutend mitgeprägt. Sein Spiel auf Klarinette und verschiedenen Saxophonen hat bis heute nichts von seiner Radikalität eingebüsst.