Okkyung Lee (KOR) Cello

Okkyung Lee

Die Süd-Koreanerin Okkyung Lee scheint in allen Welten beheimatet zu sein. Sie studierte Komposition und Filmmusik am renommierten Berklee College of Music in Boston und ist als Improvisatorin und Interpretin weltweit gefragt. Elegische Stücke im neoromantischen Stil gehören ebenso zu ihrem Repertoire wie kratzborstige Improvisationen. Sie überträgt die Techniken des klassischen und zeitgenössischen Cello-Spiels in ihre Arbeit als improvisierende Musikerin. Zu ihren musikalischen Partnern gehören Koryphäen wie Derek Bailey, Fred Frith oder John Zorn. Häufig tritt sie auch mit dem Turntable-Virtuosen und Videokünstler John Marclay auf. Ihr Schaffen zeichnet sich durch eine hohe Dringlichkeit und unbändige Energie aus. Ganz in ihr Instrument versunken entladen sich wild-tremolierende Kaskaden, gehen in flirrende Glissandi über und lassen zwischendurch mal eine Jazz-Kantilene aufblitzen. Auf ihrem Solo-Album „Ghil“, das mit einem einfachen Kassettenrekorder aus den 70er Jahren aufgezeichnet wurde, entfaltet sich ein schriller, knirschender und knarzender Strudel, dem man sich kaum entziehen kann, der einen in die raue und archaische Klangwelt der Okkyung Lee mitreisst.