Für seine siebte Ausgabe vereint das »zoom in« Festival sieben Konzerte, die ein breites Spektrum der zeitgenössischen improvisierten und experimentellen Musik repräsentieren.
Das Festival wird am Freitagabend um 20:00 Uhr mit Margrit Riebens Werk »Brückengesang« eröffnet, eine Klanginstallation für Tonband und vier Lautsprecher, das die Geräuschwelt einer Autobrücke mittels menschlicher Stimmen rekonstruiert. Danach kommt es zu einer kleinen Sensation, wenn der englische Saxophonist John Butcher, der Berner Christian Kobi, der Klarinettisten und Saxofonisten Hans Koch und der Luzerner Urs Leimgruber an vier Sopransaxophonen improvisieren und dem Instrument neue Klänge entlocken. Die vier Musiker sind seit Jahren in diversen Ensembles für improvisierte und experimentelle Musik tätig, spielen Konzerte im In- und Ausland und haben eine Vielzahl von Tonträgern veröffentlicht. Abgerundet wird der Abend vom Musiker und Performance-Künstler Joke Lanz, der mit Turntables einzigartige und witzige Sounds mixt, loopt und verzerrt.
Am Samstag steht um 20:00 Uhr ein Konzert des Waadtländer Akkordeonisten und Komponisten Jonas Kocher auf dem Programm. Mit seinem Akkordeon und verschiedenen Objekten ist er ebenfalls darum bemüht neue und unerwartete Klänge und Geräusche zu kreieren. Im Anschluss an dieses Konzert werden der französische Elektroniker Pascal Battus und die französisch-libanesische Saxophonistin Christine Sehnaoui gemeinsam eine karge, faszinierende Klang- und Geräuschleinwand erschaffen, bei der die Klänge des Saxophons so mit den elektronischen verschmelzen, das man kaum glaubt, dass es sich um zwei Spieler handelt. Auch das dritte Konzert wartet mit einem neuen Klang auf. Der Organist des Berner Münsters, Daniel Glaus, wird auf dem Prototyp einer winddynamischen Orgel improvisieren, den er zusammen mit der HKB entwickelt hat. Die winddynamische Orgel, genannt INNOV-ORGAN-NUM ermöglicht einen flexiblen Luftstrom in den Orgelpfeifen und somit beispielsweise das Spielen von Vierteltönen, und somit eine enorme Erweiterung der Möglichkeiten des Orgelspiels.
Zum Abschluss wird am Sonntag um 17:00 der Sarodvirtuose Ken Zuckerman zusammen mit dem Tablaspieler Sanju Sahai die traditionelle nordindische Musik in die Räume des Münsters bringen. Der in den USA geborene Zuckerman erlernte dreissig Jahre lang das Sarodspiel in Indien und konzertiert seither auf der ganzen Welt und unterrichtet in Basel. Sanju Sahai stammt aus einer Familie von Tablaspiel und trat bereits mit neun Jahren öffentlich auf. Auch er spielt weltweit Konzerte und hat mit vielen der wichtigsten zeitgenössischen indischen Musiker zusammengearbeitet. Die nordindische Musik ist eine der ältesten und hochentwickeltsten Traditionen der Welt, lässt jedoch den Spielern viel Platz für Improvisation und das Verfertigen eines Ragas im Moment der Aufführung.