Der Pianist, Komponist und Improvisator Jacques Demierre ist ein musikalischer Grenzgänger, der unentwegt nach neuen Klängen forscht. Er studierte in Genf Klavier, elektroakustische Musik und Musiktheorie, dabei bewegte er sich früh weg von der klassischen Musik hin zum Jazz und zur freien Improvisation. Stets die klanglichen Möglichkeiten seines Instruments auslotend, bedient er sich in seiner Musik auch der »poésie sonore«, dem geräuschhaften Experimentieren mit der Sprache und der menschlichen Stimme. Auch in seinem kompositorischen Schaffen, das daran interessiert ist die Grenze zwischen zeitgenössischer klassischer und improvisierter Musik zu überwinden, spielt die Stimme eine sehr wichtige Rolle. So hat er 1986 in seiner Komposition »Exponnoncence« einen Gesangspart nach Texten von William Blake mit Improvisationen über Themen von Messiaen und Berio auf Klavier und Cello und einer freien Klavierimprovisation unterlegt. Kernstück seiner Arbeit bleibt das Improvisieren am Klavier, das er in eindrucksvollen Soloperformances oder im Zusammenspiel mit Musikern wie Barry Guy oder Urs Leimgruber betreibt.