»zoom« in Festival für improvisierte Musik
Fr. 20.10.17 – So. 22.10.17
14. Ausgabe | Berner Münster
Die 14. Ausgabe des »zoom« in Festivals für improvisierte Musik im Berner Münster präsentiert ein international aufgestelltes Programm mit sechs Konzerten, die ein breites Spektrum der zeitgenössischen improvisierten Musik abbilden.
Zur Eröffnung wird der dänische Musiker und Konzeptkünstler Christian Skjødt in einer eigens für das Festival entwickelten Installation den Raum des Berner Münsters in eine pulsierende Klanglandschaft verwandeln. Mit seinen Lautsprechersystemen bringt Skjødt die Mikroebene des physikalischen Raumes zum Klingen und öffnet so den Blick für kleinste Veränderungen unserer Umgebung. Im Anschluss bespielt der Bieler Musiker und Künstler Frank Heierli sein Cello mit kaputten Bögen und allerlei Objekten und entlockt seinem Instrument dabei ureigene Sounds jenseits des gewohnten cellistischen Schönklangs. Im letzten Konzert des Abends begegnen sich mit dem deutschen Trompeter Alex Dörner und dem US-amerikanischen Schlagzeuger und Vokalkünstler Jason Kahn zwei ebenso vielseitige wie verschiedene Musikerpersönlichkeiten. In Alex Dörners Spiel vermengen sich klassischer Jazz, Neue Musik und experimentelle Spieltechniken, während Jason Kahn in seinen Performances nach den ursprünglichsten Ausdrucksformen der menschlichen Stimme sucht.
Das erste Konzert am Samstag erlaubt einen Einblick in die vibrierende chinesische Avant-Garde-Subkultur. Mit dem Musikpublizisten, Label-Chef und Musiker Yan Jun ist eine der zentralen Figuren der Pekinger Untergrundszene am zoom in Festival zu erleben. In seinen Auftritten kombiniert Jun verfremdete Aufnahmen alltäglicher Geräuschkulissen mit elektronischen Klängen und seiner eigenen Stimme. Im zweiten Teil des Abends duettieren die US-amerikanische Cellistin Theresa Wong und der französische Bratschist Frantz Loriot. Theresa Wong, die eigens für dieses Konzert nach Europa reist lotet in ihrem lyrischen Spiel die harmonisch farbigen Obertonspektren ihres Instruments aus, wohingegen Frantz Loriots druckvolle musikalische Sprache die Grenzen zwischen Klang und Geräusch erkundet.
Das Abschlusskonzert des diesjährigen Festivals am Sonntag gebührt dem Sänger Phil Minton. Der Brite gehört du den bedeutendsten Exponenten der Freien Improvisation und fasziniert bis heute durch seine scheinbar grenzenlosen vokalen Fertigkeiten und ein schier unendliches Repertoire von Klangfarben, Sounds und Ausdrucksweisen.