Dafne Vicente-Sandoval (F) Fagott
Auf der Suche nach neuen Klangtexturen hat sich die Fagottistin Dafne Vicente-Sandoval neben der Interpretation zeitgenössischer Werke schon früh mit improvisierter Musik beschäftigt. Gerade jenen fragilen dynamischen Grenzbereich, den Holzbläser oft fürchten, versucht sie in ihrer Musik auszuloten. Stets auf die Wechselwirkung von Raum und Klang bedacht arbeitet Dafne Vicente-Sandoval gerne auch installativ. Die verschiedenartige Wahrnehmung des Innen und Aussen thematisiert sie etwa durch das Anbringen von Mikrophonen an einzelnen Teilen ihres Instruments, wodurch Sounds zu Tage gefördert werden die im äusserlichen Klang des Fagotts gar nicht existieren. Nicht nur der Klang wird dekonstruiert, sondern auch das Instrument selbst wenn sie Teile herauslöst und bespielt. Es ist ein Spiel mit dem Kontrollverlust, dem Versiegen des Tons und den Rändern des Wahrnehmbaren. „Musik ist hörbar gemachte Zeit“.