Frédéric Blondy (F) Klavier
Um dem Klavier neue Farben abzugewinnen begannen Komponisten wie Henry Cowell und später auch John Cage schon im frühen 20. Jahrhundert damit neue Spieltechniken zu entwickeln. Von den ersten Versuchen die Saiten des Klaviers direkt zu bespielen bis zur Präparation ebenjener mit Drähten, Nägeln und diversen Objekten eröffnete sich ein neuer Kosmos verschiedenartigster Klaviersounds. In dieser Tradition lässt sich auch der französische Pianist und Komponist Frédéric Blondy verorten. Blondy ist eine Forschernatur, er studierte erst Mathematik und Physik bevor er sich dem Klavierstudium widmete. Sein Horizont umfasst Jazz und Free-Jazz, klassische Komposition und Kontrapunkt bis hin zur elektroakustischen Musik. All diese Einflüsse verschmelzen in seinen Improvisationen zu einer farbenprächtigen Klangsprache. Wilde Girlanden, die über die Klaviatur hinwegfegen wechseln sich ab mit wabernden, klirrenden Klängen aus dem Inneren des Instruments. Nebst seinen solistischen Auftritten erkundet er das Zusammenspiel in grösseren Formationen unter anderem mit dem von ihm geleiteten Orchestre de Nouvelles Créations, Expérimentations et Improvisation Musicales (ONCEIM), das Spielarten kollektiver Improvisation und Komposition in orchestraler Besetzung erforscht.