Taku Sugimoto (JAP) Gitarre
Langgezogene Töne und kleine musikalische Gesten schallen in den Raum und verebben sogleich – ein kurzes Aufatmen und wieder Stille. Ungemein naturhaft ist die Musik des japanischen Gitarristen Taku Sugimoto, eine Musik die den Raum zwischen den Tönen, die Leerstellen im musikalischen Gefüge kultiviert. Sie erinnert in ihrer Reduktion an die traditionelle Gagaku-Musik, jene japanische Kunstmusik, die sich durch ihre Strenge und ihren kontemplativen Charakter auszeichnet. Dabei liess sich der in Tokio gebürtige Sugimoto am Beginn seines Schaffens vor allem von Rock, Blues und Free-Jazz europäischer Prägung inspirieren – seine Avant-Garde-Rock-Formation Piero Manzoni war von Bands wie Velvet Underground oder MC5 beeinflusst. Anfang der 90er-Jahre legte er die Gitarre zur Seite und begann mit dem Cello-Spiel. Seine Musik wandte sich vom schweren, dichten Sound des psychedelischen Noise-Rock ab und wurde allmählich intimer und kammermusikalischer. Nachdem er sich ab 1994 wieder vermehrt der Gitarre widmete, führte er diesen Weg in Solo-Projekten und dem Gitarren-Duo Akiyama-Sugimoto konsequent fort. Dabei bewahrte Taku Sugimoto in der zunehmenden Reduktion der Mittel stets eine eigentümliche melodische Qualität, die den Zuhörer einlädt in die entrückten Räume seiner Musik.