PATRICIA BOSSHARD Violine
Kratzige, knarrende Klänge, hohe, schrille Töne und kaum hörbare Randschwingungen entlockt Patrcia Bosshard ihrer Violine. Dem Instrument wird alles abverlangt, um jene expressiven Klänge und Geräusche zu erzeugen. Die Lausanner Musikerin und Komponistin experimentiert nicht nur auf der Geige mit neuartigen Klängen. Zusammen mit Simon Grab realisierte sie etwa das Projekt MRI, eine Serie von elektronischen Kompositionen basierend auf den Klängen, die im Innern eines Computer-Tomographen zu hören sind. Patricia Bosshards Schaffen beruht auf verschiedenen Einflüssen und musikalischen Traditionen. Fühlte sie sich schon als Kind zum freien, ungebundenen Musizieren hingezogen, absolvierte sie erst ein klassisches Violinstudium in Montréal und studierte anschliessend an der Ecole de jazz et de musique actuelle in Lausanne. Als Improvisatorin ist sie in verschiedenen Ensembles und Formationen tätig und entwickelt multimediale Perfomances, in denen sie auch nach neuen Formen der Inszenierung sucht. So liess sie sich für eine Performance während dem Spielen an einem Seil durch den Raum schwingen. Diesen Hang zum Szenischen verwirklicht Patricia Bosshard auch in ihren Kompositionen für das Theater. Das Improvisieren bleibt für sie jedoch eine Kunst für sich: »...interpréter sur le moment, sachant que ce moment n‘existera plus«.