LUCIO CAPECE »das temperierte Berner Münster« Sopransaxophon, 3 Heliumballone, Lautsprecher
Der in Argentinien geborene Musiker Lucio Capece hat eigens für das diesjährige »zoom in« Festival ein Stück entwickelt, das, wie der Titel besagt, das altehrwürdige Münster zum Klingen bringen soll. Lucio Capeces musikalischer Weg führte über viele Stationen. Erst studierte er klassische Gitarre, dann das Saxophonspiel nach dem Vorbild John Coltranes. Schliesslich erweiterte er seine Fähigkeiten um das Studium klassischer und zeitgenössischer Bassklarinette. Inzwischen lebt er in Berlin und konzentriert sich auf das Improvisieren und die Aufführung eigener Kompositionen. In seiner Musik beschäftigt er sich unter anderem mit dem Verhältnis von Tönen und Geräuschen zueinander. In jedem Ton ist Geräusch und in jedem Geräusch Ton enthalten. Diesem Phänomen widmet sich auch die Komposition »das temperierte Berner Münster«. Einen Tag lang nimmt er die Geräusche des Münsters über Mikrophone in Kartonröhren auf. Die Resonanz der Röhren wird gewisse Tonhöhen erzeugen, die Capece herausfiltert und in Sinustöne transformiert. Diese Töne werden zusammen mit simultan entstehenden Aufnahmen der Geräusche des Münsters, samt deren der anwesenden Menschen, von Lautsprechern an 3 Heliumballonen abgespielt. Dazu wird Capece auf dem Sopransaxophon spielen. Er ermöglicht uns, Geräusche der Räume und Umgebungen, in denen wir uns befinden, wahrzunehmen.